Variable Vergütungssysteme werden in vielen Unternehmen genutzt, vor allem in der Produktion und im Vertrieb. Diese Form der Vergütung umfasst jegliche Zahlungen des Arbeitgebers, welche nicht fix sind, zu denen unter anderem Boni und Prämien zählen. Der Arbeitnehmer muss bestimmte Ziele erfüllen, um diese Vergütung zu erhalten.
Durch diese leistungsgerechte Bezahlung versprechen sich Arbeitgeber mehr Erfolg für ihr Unternehmen, da die Mitarbeiter mit einer gesteigerten Motivation an die Arbeit herangehen.
Was sind variable Vergütungssysteme?
Zu den variablen Vergütungssystemen zählen Prämien-, Provisions- und Bonuszahlungen. Durch diese Zahlungen sollen die Mitarbeiter einen größeren Anreiz bekommen, sich für den Erfolg des Unternehmens einzusetzen. Ziel der variablen Vergütung ist es, dass der Mitarbeiter seine Arbeit produktiver, qualitativer und effektiver ausführt. Das Gehalt setzt sich in der Regel aus zwei Anteilen zusammen: Zum einen dem festen Grundgehalt, welcher jedes jeden Monat garantiert ausgezahlt wird und zum anderen aus der variablen Gehaltskomponente.
Letztere wird in der Regel nur dann ausgezahlt, wenn bestimmte Bedingungen von dem Arbeitnehmer erfüllt worden sind.
Die variable Vergütung wird entweder am Jahresende in Form einer Prämie oder eines Bonus ausgezahlt oder die Auszahlung erfolgt am Monatsende in Form einer Sonderzahlung, welches sich nach der Erfüllungsgrad der Bedingung richtet.
Die Zusatzzahlung ist in den meisten Fällen an Bedingungen geknüpft. Dabei kann es sich entweder um den allgemeinen Unternehmenserfolg handeln oder um die persönliche Leistung des Mitarbeiters. Bei Ersterem werden die Mitarbeiter am Gewinn des Unternehmens in Form von Prämienzahlungen beteiligt. Richtet sich der Bonus an der persönlichen Leistung, müssen klare Zielvereinbarungen festgelegt werden, welche der Arbeitnehmer erfüllen muss, um die Bonuszahlung zu erhalten.
Was gilt es bei der Höhe der variablen Vergütung zu beachten?
Der Anteil der variablen Vergütung beträgt bei den meisten Unternehmen fünf bis 30 Prozent des Gehalts. Wichtig ist, dass das fixe Gehalt den größten Anteil der Vergütung darstellt, damit die Lebensunterhaltungskosten des Mitarbeiters auf jeden Fall gedeckt werden können. Die Höhe des variablen Gehalts sollte mit zunehmender Berufserfahrung und mit der Zunahme an Verantwortung mit den Jahren ansteigen.
Der Arbeitgeber sollte die Bonuszahlungen realistisch und auch langfristig planen. Dabei sollte bedacht werden, dass bei leistungsabhängigen Zahlungen die ersten Erfolge in der Regel einfacher erreichbar sind, aber eine kontinuierliche Steigerung in vielen Fällen nur noch schwierig oder nicht mehr machbar ist, da irgendwann schon die volle Leistung erbracht wird.
Vorteile variabler Vergütungssysteme
Variable Vergütungssysteme stellen einen Anreiz für Mitarbeiter dar und bringen viele Vorteile mit sich:
- Variable Vergütungssysteme lassen das Unternehmen attraktiver erscheinen und ziehen somit mehr Bewerber an und sorgen für eine Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen
- Durch den zusätzlichen Anreiz sind die Mitarbeiter motivierter, was sich positiv auf den Erfolg des Unternehmens auswirkt
- Die Mitarbeiter steigern ihre Leistung um die festgelegten Ziele zu erreichen
- Durch definierte Ziele können Arbeitgeber die Arbeit ihrer Mitarbeiter besser beurteilen
- Die variable Vergütung lässt sich flexibel an aktuelle Entwicklungen des Unternehmens anpassen
- Eine variable Vergütung kann eine gute Alternative zur Gehaltserhöhung sein, da davon sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer profitiert
- Das variable Gehalt sorgt für eine höhere Zufriedenheit der Mitarbeiter, da diese für die Höhe ihres Verdienstes zum Teil selbst verantwortlich sind
Das sollte bei der Vereinbarung der variablen Vergütung beachtet werden
Eine variable Vergütung bringt sowohl für den Arbeitgeber als auch für den Arbeitnehmer viele Vorteile mit sich. Dafür müssen allerdings einige Dinge beachtet werden, denn andernfalls können sich variable Vergütungssysteme auch nachteilhaft auswirken. Besonders wichtig bei der Einführung der variablen Vergütung ist die klare Formulierung der Bedingungen, an die die Bonuszahlung geknüpft ist. Dabei reicht es nicht aufzuführen, dass die Bonuszahlung bei erfolgreicher Leistung gezahlt wird. Es müssen konkrete Ergebnisse aufgeführt werden. Wichtig ist auch, dass die Ziele messbar sind. Zudem sollten die Ziele zwar anspruchsvoll sein, aber auch realistisch.
Sind die Ziele zu hoch gesetzt und nicht erreichbar, sorgen sie beim Mitarbeiter nicht für eine Motivation, sondern für eine Demotivation.
Diese Bedingungen sollten entweder in der Zielvereinbarung oder im Arbeitsvertrag schriftlich festgehalten werden. Außerdem sollte ein Zeitraum festgelegt werden, innerhalb dessen die Ziele erreicht werden müssen und auch der Zeitpunkt, an dem die Auszahlung erfolgt, muss festgeschrieben sein.